Den meisten hochsensiblen Frauen fällt es schwer, selbstbewusst vor vielen Menschen zu sprechen.

Hochsensibel sein und selbstbewusst vor einer Gruppe von Menschen sprechen? Und dabei auch noch souverän auftreten und überzeugend argumentiere? Bei vielen hochsensiblen Frauen löst bereits der Gedanke an ein solches Szenario das Gefühl von Überforderung aus.

Sie verspüren allein bei der Vorstellung, vor einer Gruppe von Menschen etwas sagen zu müssen, ein großes Unwohlsein. Wenn ein Vortrag oder eine wichtige Besprechung bevorsteht, kann es vorkommen, dass sie bereits tagelang zuvor an Bauchschmerzen, Übelkeit oder anderen körperlichen Symptomen leiden.

Je näher der Termin rückt, desto nervöser werden sie und die körperliche Anspannung steigt. Oft zittern die Hände, der Atem wird flacher und die Stimme scheint wegzubrechen.

Neben den körperlichen Reaktionen plagen sie oft starke Selbstzweifel und negative Gedanken, wie z.B. die Befürchtung

• nicht professionell genug zu wirken
• nicht ernst genommen zu werden
• was Falsches zu sagen
• von anderen Teilnehmern verbal überrannt zu werden
• den eigenen Standpunkt nicht überzeugend darstellen zu können

 

Die meisten hochsensible Frauen verspüren zudem ein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis und versuchen Konflikte sowie Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Viele denken, dass es „sowieso nichts bringt“ die eigene Meinung zu äußern oder dass es „viel zu anstrengend wäre, die anderen zu überzeugen“.

Kein Wunder, dass viele hochsensible Frauen dazu neigen, ihre eigene Meinung und Argumente herunterzuschlucken oder nur ein einziges Mal zu äußern – und in Diskussionen schnell nachgeben oder sich lieber gleich anpassen und mit den für sie daraus ergebenden Konsequenzen schweigend arrangieren.

Es gibt jedoch auch einige Hochsensible, denen es deutlich leichter fällt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und manche, die es sogar richtig lieben.

 

Ganz gleich ob du eine introvertierte oder extrovertierte hochsensible Frau bist: Deine Meinung zählt!

Bist du eher eine „Rampensau“, die es gar nicht erwarten kann, auf die „Bühne“ zu kommen oder vor vielen Menschen zu sprechen? Oder zählst du dich eher zur Fraktion „lasst mich bitte alle in Ruhe, ich beobachte lieber aus meiner sicheren Ecke heraus„? Auch unter Hochsensiblen gibt es sowohl introvertierte als extrovertierte Persönlichkeiten.

Ca. 30% der hochsensiblen Menschen sind extrovertiert. Ihnen fällt es meist leichter, sich zu präsentieren, für ihre Meinung einzustehen und selbstbewusst vor Gruppen zu sprechen. Bei Partys oder beruflichen Veranstaltungen gehen sie auch eher auf fremde Menschen zu, um neue Kontakte zu knüpfen.

Für introvertierte Hochsensible ist es eine noch größere Herausforderung, selbstbewusst aufzutreten, vor vielen Menschen zu sprechen, Vorträge zu halten oder sich im Meeting klar zu ihrer Meinung äußern.

Dabei wäre es so wertvoll, wenn Hochsensible öfter ihre Meinung äußern und ihr Wissen weitergeben würden. Durch das für sie typische vernetzte Denken und ihre ausgeprägte Intuition, haben Hochsensible nicht nur ein umfassendes und tiefgründiges Wissen, sondern treffen dazu auch noch meist sehr gute und vorausschauende Entscheidungen.

Übrigens: Viele bekannte Künstler sind bzw. waren hochsensibel, so z.B. die Schauspielerin Nicole Kidman, der Komiker, Schauspieler und Drehbuchautor „Charlie“ Chaplin, oder die Sängerin Alanis Morisette.

 

5 Tipps, wie es dir gelingt souverän & überzeugend vor Gruppen zu sprechen

Damit es dir in Zukunft leichter fällt, deine Meinung auch vor vielen Menschen zu vertreten, teile ich mit dir 5 Tipps, wie es dir auch als hochsensible Frau gelingt selbstbewusst aufzutreten und souverän & überzeugend vor Gruppen zu sprechen.

 

1.    Lerne, wie du dein Nervensystem beruhigst

Vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen, ist für fast alle Menschen eine stressige Situation. Da ist es normal, dass dein Körper dir entsprechende Signale schickt und du z.B. feuchte Hände bekommst oder ein leichtes Zittern verspürst.

An sich ist eine leichte Nervosität oder das Gefühl einer positiven Aufregung vollkommen in Ordnung und oft sogar vorteilhaft. Das ausgeschüttete Adrenalin unterstützt dich eine gute Leistung abzuliefern — genau wie bei Hochleistungssportlern oder Musikern, die einen Wettkampf oder Auftritt haben.

Bei hochsensiblen Frauen reagiert das Nervensystem jedoch sensibler und schießt schneller über ein noch angenehmes oder gut zu ertragendes Level hinaus.

Lerne, wie du deinen Körper unterstützt und dein Nervensystem beruhigst, damit du mehr innere Ruhe verspürst und dich noch besser auf deine Inhalte konzentrieren kannst.

Es gibt viele verschiedene Methoden, um akuten Stress abzubauen und dein Nervensystem zu beruhigen. Durch eine gute Vorbereitung mittels bestimmter Übungen (z.B. Power Posing) kannst du zudem Vorbeugen, dass dein Körper erst gar nicht auf ein so hohes Stresslevel schießt.

 

2.    Eigne dir Fachwissen an: Körpersprache, Stimme, Argumentation

Souverän und überzeugend aufzutreten kann jeder lernen. Vieles davon ist wie Fahrrad fahren: je öfter du es übst, desto leichter wird es dir fallen und irgendwann ganz unterbewusst ablaufen.

Ob selbstsichere Körpersprache, der Einsatz deiner Stimme oder der Aufbau überzeugender Argumentationen — suche dir einen Bereich aus (z.B. Stimme & Sprache) mit dem du beginnen möchtest und lerne, worauf es zu achten gilt.

Konzentriere dich dann eine Zeit lang nur auf die Umsetzung einer dieser Punkte (z.B. langsamer Sprechen), bis er dir immer leichter fällt und du dich bereit fühlst noch einen weiteren Punkt (z.B. kürzere Sätze) umzusetzen.

Du springst häufig zwischen verschiedenen Themen hin und her?

Insbesondere hochsensible, vielseitig interessierte Frauen (sogenannte Scanner-Persönlichkeiten) tendieren häufiger dazu, sich in der Argumentation zu verlieren und zwischen einer Vielzahl von Themen zu springen. Kaum mit Thema A gestartet springen sie bereits zu Thema C und spontan weiter zu Thema F und K, obwohl letztere gar nicht für die Besprechung eingeplant und eigentlich auch gar nicht so relevant sind.

Wenn du dich gerade ertappt fühlst: starte doch damit zu lernen, wie du Argumente besser auf den Punkt bringst und den roten Faden nicht verlierst. Dann fällt es deinen Zuhörern leichter dir zu folgen und deine Argumentation nachzuvollziehen.

 

3.    Übung macht den Meister: Sammle positive Erfahrungen

Übung ist das A & O. Indem du regelmäßig übst und dich ausprobierst, wirst du immer mehr positive Referenzerfahrungen sammeln.

Dadurch wirst du selbstsicherer und auch dein Körper lernt, dass es gar nicht so gefährlich ist, wie zunächst angenommen. Dein Körpergedächtnis und Nervensystem lernen zusammen mit dir und werden mit der Zeit weniger intensiv auf solche Situationen reagieren.

Du wirst merken: hochsensibel sein und selbstbewusst auftreten ist auch für dich möglich!

 

4.    Nutze deine Feinfühligkeit & Beobachtungsgabe

Du bekommst viel mit, was in den Menschen um dich herum vorgeht oder siehst die kleinsten Regungen in ihrem Gesicht? Klasse!

Nutze diese Stärke und gehe direkt auf die Reaktionen deiner Zuhörer ein. So wirst du sie noch besser abholen, die Fragezeichen in ihrem Kopf direkt lösen und wirkst dadurch noch souveräner und überzeugender.

 

5.    Förderliches Mindset

Deine Gedanken bestimmten deine Gefühle und dein Verhalten. Denkst du z.B. „ich kann das eh nicht“, „ich bin nicht gut genug“ oder „die nehmen mich sowieso nicht ernst“? Dann wirst du das auch ausstrahlen und eher unsicher wirken. Dadurch wird es dir noch schwerer fallen, andere von deinen Argumenten zu überzeugen.

Wie souverän und überzeugend du am Ende wirklich wirkst, hängt sehr stark von deiner Ausstrahlung ab — und die wiederum von deinem Mindset, d.h. deinen Gedanken und deiner inneren Einstellung.

 

Du kannst noch so viel über Körpersprache, Stimme etc. lernen: wenn du an dir selbst zweifelst oder (auch unbewusst) Situationen, in denen du vor Gruppen stehst als z.B. absolut grauenvoll bewertest — dann wirst du das auch unbewusst ausstrahlen. 

 

Souverän & überzeugend vor Gruppen sprechen kann jeder lernen

Ganz ehrlich: zu Schulzeiten war ich eindeutig in der Fraktion „lasst mich in Ruhe, ich beobachte lieber“. Ich habe mich total unwohl dabei gefühlt, wenn ich vor Gruppen sprechen musste. Mein Nervensystem ist jedes Mal durch die Decke gegangen und ich hatte starke Selbstzweifel.

Heute liebe ich es, Workshops zu geben (unter anderem sogar zum Thema souverän auftreten & überzeugen 😄), oder mich auch mal beim Impro-Theater auszuprobieren.

Wenn ich das gelernt habe (und es mir inzwischen sogar richtig Spaß macht!), dann kannst du das auch 🙂

 

DEINE MEINUNG IST WERTVOLL UND WICHTIG und es ist höchste Zeit, dass sie auch gehört wird!

Es geht nicht darum eine „Rampensau“ zu werden – sondern darum, dass du dich wohl dabei fühlst deine Meinung zu äußern und auch in größeren Gruppen selbstbewusst zu vertreten.

Dabei machen deine innere Einstellung & der bewusste Umgang mit deinem sensiblen Nervensystem einen entscheidenden Unterschied.

Ein Coaching ist perfekt dafür geeignet, um an deiner inneren Einstellung zu arbeiten, deine Gedanken und Verhaltensweisen für dich zum Positiven zu verändern und die für dich ganz individuell passenden Strategien für den Umgang mit deinem sensiblen Nervensystem zu integrieren. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, melde dich gerne bei mir.

 

Fällt es dir leicht, vor mehreren Menschen zu sprechen? Was ist deine größte Herausforderung dabei?

Schreib mir gerne in die Kommentare 🙂

 

 

PS: Hier ein Bild von mir bei einem meiner Workshops: 2 Tage lang durfte ich eine Gruppe von Angestellten eines Münchner Konzerns aus ihrer Komfortzone herauslocken, ihnen fachliches Wissen an die Hand geben, sie mit wertvollem Feedback und Impulsen inspirieren und sie bei ihrem persönlichen Wachstum beobachten.

Wir hatten unglaublich viel Spaß zusammen und bereits nach einem Tag war bei allen soooo eine tolle Weiterentwicklung zu beobachten – I love it 🥳